Das Werk

Valentino Vago ist es gelungen, durch mehrere Jahrzehnte sich wandelnder Kunstentwicklungen hindurch einen persönlichen, unverwechselbaren Stil zu entfalten und unverfälscht zu erhalten. Die kontinuierliche Präsenz im internationalen Ausstellungswesen wie auch in renommierten Sammlungen dokumentiert die Bedeutung des charismatischen Künstlers als gefragte Größe zeitgenössischer abstrakter Malerei.

Die subtilen Bildkompositionen Vagos beruhen auf einer einzigartigen Harmonisierung von Farbe und Fläche. Mit untrüglichem Gefühl für Struktur und Balance verteilt der Maler fein changierende Farbgebiete auf der Leinwand, setzt sie in horizontalen Streifen über- oder in unregelmäßig geometrischen Formen gegeneinander, häufig kontrastiert von verfestigten, linearen Elementen. Vagos Werke vermögen es, ein Ambiente unaufdringlich zu gestalten, seine Atmosphäre behutsam zu beeinflussen, ohne sie laut zu dominieren. Seine Kunst gibt dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen, bewusste und unbewusste Wahrnehmungen, die Entfaltung kreativer Fantasie.

Im Gemälde R11. – 98 trifft eine großzügige Fläche von lichtem, fein strukturiertem Blau auf eine schmale Basis von gebrochenem Weiß. Naheliegend ergibt sich die Assoziation von Himmel, der durch ein Wolkenband begrenzt wird, oder von bewegtem Rauch über einem beleuchteten Horizont. Auch hier erschließt sich der Sinn der Darstellung erst durch die individuelle Sehweise des Betrachters und seine intuitive Deutung eines scheinbar absichtslos auf der Leinwand arrangierten Zusammenklangs von Farbe und Struktur.